Sie lesen im Internet, bei Facebook oder Instagram, oder sehen bei Youtube Videos über Steuermodelle? Deutschland sei ein Niedrigsteuerland, man müsse nur wissen wie?
Seien Sie versichert:
Wir kennen Sie alle, diese Modelle!
Wir verfolgen regelmäßig und interessiert, wenn neue Modelle propagiert werden, und prüfen diese auf Tauglichkeit zum echten Steuersparen, und natürlich auf Praktikabilität, und Durchsetzbarkeit.
Und: Wir haben schon viele dieser Modelle sterben sehen in den letzten Jahrzehnten, meist klar vorhersehbar.
Um nur ein paar Beispiele zu nennen, die aktuell gehandelt werden:
- Steuern der letzten 3 Jahre zurückholen durch einen Investitionsabzugsbetrag
- keine 1% Regel für ein betrieblich genutztes Fahrzeug
- Genossenschaftsmodell
- Stiftungsmodell
- GmbH-Holding Modell
- Vermietungs-GmbH
- Beantragung einer Banklizenz für ein Familien-Office
Manche Modelle sind in bestimmten Konstellationen tatsächlich machbar und sinnvoll.
Die meisten Modelle leiden allerdings an großen Mängeln. Einige davon sind:
- Die Steuer wird nicht vermieden, sondern nur verschoben. Ein Mangel der meisten Modelle.
- Die Konstruktion ist bewusst kompliziert gestaltet, um eine besondere Exklusivität zu suggerieren.
- Sie verlieren dann auch schnell den Überblick über Ihre eigene wirtschaftliche Tätigkeit.
- Das Modell hat erhebliche laufende Kosten der Verwaltung, also laufende Folgekosten.
- Das Modell kann zwar funktionieren, aber nur, wenn Sie (also nicht der Steuerberater, sondern Sie selbst) sich strikt an die formellen Vorgaben halten, was in der Praxis sehr häufig nicht funktioniert.
- Die Besteuerung wird nur vorübergehend auf einen niedrigeren Steuersatz reduziert.
- Die Modelle führen nur in der Kurzzeitbetrachtung zu Steuerersparnis und sind nicht zu Ende gedacht, vermutlich bewusst nicht, oder Ihnen wird das Ende verschwiegen.
- Die Modelle werden von der Finanzverwaltung nicht anerkannt.
- Es gibt (noch) keine konkrete Rechtsprechung gegen die Modelle, was als Argument für deren Legalität und Durchsetzbarkeit angesehen wird. Das ist nach unserer jahrzehntelangen Erfahrung aber ein bedauerlicher Fehlschluss.
- Einige Modelle raten konkret zur strafbaren Steuerhinterziehung, so etwa das sog. Genossenschaftsmodell. Es ist erkennbar, dass das Modell von steuerlichen Laien konzipiert und vermarktet wird.
- Einige Modelle sind nur in bestimmten besonderen Konstellationen anwendbar oder sinnvoll.
- Einige Modelle sind aufgrund der hohen laufenden Kosten erst sinnvoll anwendbar ab einem sehr hohen Vermögen oder Einkommen.
Häufig werden spektakuläre Versprechungen gemacht, wie z.B.
- Reduzierung der Steuersätze bis auf minimale Prozentsätze.
- Sie können Haus, Auto, Luxusjacht etc. steuerlich absetzen.
- Sie können die ganze Familie steuerfrei versorgen.
Es ist schon auf den ersten Blick erkennbar, dass solche Versprechungen nur dazu dienen, für teures Geld Modellgestaltungen anzubieten, die dann von Ihnen und Ihrem Steuerberater umgesetzt werden sollen.
Sie bekommen entweder nur ein Konzept auf Papier, oder einen Steuerberater genannt, der angeblich bei der Gestaltung des Modells helfen soll, natürlich für ein stattliches Honorar. Später bei der Durchsetzung im Rahmen einer Prüfung steht Ihnen dieser Berater aber nicht mehr zur Verfügung.
Oft genug sind die „Verkäufer“ dieser Modelle auch keine Steuerberater, sondern „Unternehmensberater“ oder „Vermögensberater“ oder schmücken sich mit einem anderen wohlklingenden Titel, der allerdings, anders als ein richtiger Steuerberater, keinerlei Haftung für seine Beratung übernimmt.
Auffällig ist auch, dass oft gesagt wird, die Steuerberater würden ja in der Ausbildung gar nicht lernen, wie man Steuern vermeidet, und hätten deshalb, im Gegensatz zu den Anbietern der Modelle, gar keine Ahnung, wie so was ginge.
Eines ist aber immer gewiss, Sie zahlen erhebliche Honorare. Oft sind diese so hoch, dass die Steuerersparnis der ersten Jahre erstmal für die Honorare draufgeht. Wenn man dann noch bedenkt, dass diese vermeintliche Steuerersparnis oft nur eine Steuerverschiebung ist, wird klar, wer hier der eigentliche Profiteur ist. Jedenfalls sind das nicht Sie. Ganz sicher aber die beteiligten Berater.
Im Ergebnis wird hier damit gespielt, dass die Steuerzahler unter den hohen Steuern leiden, und man verspricht ein Wundermittel. Wie bei den meisten Wundermitteln, besonders denen, die über das Internet vertrieben werden, bleibt als Ergebnis nur die Kosten.
Wenn Sie dazu Näheres erfahren möchten, sprechen Sie uns gerne an, wir erläutern Ihnen gerne die Vor- und Nachteile der Modelle, und ob sie bei Ihnen sinnvoll anwendbar sind.
Und seien Sie versichert:
Wir werden Ihnen in der laufenden Beratung entsprechende Modelle vorschlagen, wenn wir sie für sinnvoll halten.